vakuum

… und dann das gefühl der leere. irgendwo kurz unter dem herzen bildet sich dieses kleine vakuum. reißt links ein bißchen mit, reißt rechts ein bißchen mit. wächst. und je mehr es frißt und wächst, umso leerer wird es. die arme werden leer und schwer zugleich, die beine kraftlos. möchte einfach nur noch zusammensacken wie ein luftballon, aus dem die luft heraus ist. mit etwas glück schaffe ich es noch ins bett. das vakuum reißt sogar die tränen mit sich fort. an mein kissen geklammert rase ich auf einem verlorenen planeten auf kreisbahnen durch das weltall. die leere formt gedanken zu träumen, träume zu schlaf. ich bin nicht müde. ich höre nur vorübergehend auf zu existieren. ein kleiner, reversibler tod, eine fieberphantasie ohne fieber. beim erwachen schaut mir die realität ins auge. sie scheint ebenso ratlos wie ich selbst.

(usch 06/2003)