blaue notizen

die «blauen notizen» sind unzusammenhängende, teils kürzere, teils längere gedanken, die ich über jahre in einem kleinen büchlein gesammelt habe, gewissermaßen eine mischung aus locker geführtem tagebuch und stoffsammlung. einiges davon ist später in anderen texten verarbeitet worden, ansonsten war dieses büchlein immer mein heiligtum, zu dem niemand zutritt hatte. erst im jahre 2000, rund 20 jahre nach den ersten einträgen, durfte das erste mal jemand einen blick hineinwerfen, und auch heute noch ist die zahl derer, die seinen inhalt kennen, sehr begrenzt.

eine der wenigen auserwählten leserinnen stellte allerdings die berechtigte frage, warum ich diese texte der öffentlichkeit vorenthalte. spontan wußte ich darauf keine antwort; vermutlich tue ich es aus demselben grund, aus dem viele menschen ihre tagebücher unter verschluß halten: der inhalt ist nahezu ungefiltert, direkt aus der seele aufs papier, und der gedanke, daß jemand ihn mißverstehen oder sich darüber lustig machen könnte, hat mich mehr beunruhigt als bei den anderen, ausformulierten texten, zu denen ich selber schon eine gewisse distanz gewonnen habe. trotzdem möchte ich jetzt ihre anregung aufgreifen und auch diese notizen öffentlich machen, vielleicht kann ja jemand was damit anfangen. danke, sina :-)

der titel «blaue notizen» bezieht sich in erster linie auf die farbe des büchleins, in dem ich die einträge festgehalten habe. eine assoziation zu «blue notes» ist allerdings nicht unwillkommen.

(usch 6/02)